Europa-Radweg R1

Mehr als 3.500 km quer durch Europa

3.500 km von West nach Ost, neun europäische Länder und zahlreiche Sehenswürdigkeiten – wie kein anderer Radweg bietet der Europaradweg R1 die Möglichkeit, die Menschen, die Natur und die Kultur Europas zu erfahren.

Auf seinem Weg durch den europäischen Kontinent verbindet der R1 die französische Kanalküste bei Boulogne-sur-Mer mit Hanse- und Handelsstädten in Belgien und den Niederlanden.

Mit dem Nordseewind im Rücken führt er vorbei an holländischen Windmühlen und in Deutschland zunächst durch die weitläufige Münsterländer Parklandschaft, bevor er den Teutoburger Wald erreicht, in das Weserbergland gelangt und dann den Harz hinaufschwingt. Er schlängelt sich weiter in Richtung des UNESCO-Weltkulturerbes, „Dessau-Wörlitzer Gartenreich“, quert die wunderschönen Elbauen und taucht in das mittelalterliche Vier-Burgenland des Flämings ein. In Potsdam und Berlin schnuppert er Hauptstadtluft, um dann neue Höhen in der Märkischen Schweiz zu erklimmen.

Von Zugvögeln begleitet erreicht er die Oder- und Wartheniederung in Polen. Nachdem der R1 die Marienburg links und die Masurische Seenplatte rechts zurückgelassen hat, trifft er bei  Königsberg auf einsame Ostseestrände. Auf den spektakulären Dünen der Kurischen Nehrung balanciert er ins Baltikum: Nach der litauischen Bäderarchitektur und dem geschichtsträchtigen Riga (Lettland) erkundet er Estlands Städte, Moore und Wälder, um schließlich im russischen St. Petersburg einen furiosen Höhepunkt zu erreichen.

Landschaftlich und kulturell besonders reizvoll ist die regionale Teilstrecke in Nordrhein-Westfalen. Sie führt vorbei an vielen Highlights  über ca. 275 km von Vreden an der niederländischen Grenze quer durch das Münsterland bis nach Höxter an der Weser.

In NRW führt der Europaradweg zunächst durch die flache Münsterländer Parklandschaft - der ideale Start um für die Entdeckungsreise durch Europa von West nach Ost  in Fahrt zu kommen. Nahe der niederländischen Grenze ist man sofort mittendrin in einem der größten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalens, dem Zwillbrocker Venn. In dieser Moorlandschaft sind unter anderem Lachmöven und Flamingos beheimatet. Prächtige Schlösser und ansehnliche Gutshäuser säumen den weiteren Weg bis in die Universitätsstadt Münster. Über den kleinen Wallfahrtsort Telgte geht es in die Reiterstadt Warendorf, wo das Landesgestüt NRW besucht werden kann.

Vom Münsterland führt der R 1 weiter in den Teutoburger Wald.  Hier zeugen die vielen historischen Sehenswürdigkeiten von einer langen Geschichte. Das Hermannsdenkmal bei Detmold erinnert z.B. an die Schlacht am Teutoburger Wald und ihren „Helden“, den Cheruskerfürsten Arminius. Besuchenswert sind so manche herrliche Garten- und Klosteranlagen entlang der Strecke. Aber auch die zahlreichen historischen Stadt- und Ortskerne mit Bauten aus der Weserrenaissance und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten sind einen Besuch wert. In der Nieheimer Museumslandschaft können Genießer auf den Spuren des westfälischen Geschmacks wandeln.
 
Zum Ende der Teilstrecke Nordrhein-Westfalen erreicht der R1 dann das Weserbergland mit der Weser. Hier erwartet Sie mit dem Schloss und Kloster Corvey in unmittelbarer Nähe zu Höxter noch einmal ein kultureller Höhepunkt. Schließlich war Corvey mal eines der einflussreichsten Klöster Europas und steht seit Juni 2014 auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO unter dem Titel "Das Karolingische Westwerk und die Civitas Corvey" und ist damit die 39. Welterbestätte in Deutschland.