Schön hier. Komm gucken.
Die Stadt Höxter präsentiert sich bei der 19. Landesgartenschau von April bis Oktober 2023 als Stadt am Wasser und Stadt mit Geschichte. Das 45 Hektar große Gartenschau-Gelände schafft die Verbindung zwischen Altstadt, Weserufer und dem Schloss Corvey mit dem Westwerk aus der Zeit Karls des Großen. Dieses ist UNESCO-Weltkulturerbe und das älteste Bauwerk Westfalens.
Die ehemalige Benediktinerabtei Corvey bildet eines der drei Eingangstore zur Landesgartenschau 2023: Über das Schlossgelände gehen die Besucher in den Remtergarten. „Das Gartenwissen der Mönche lebt hier wieder auf“, sagt Claudia Koch, Geschäftsführerin der Landesgartenschau und Baudezernentin in Höxter. Viele Rosen, Duftsträucher und Stauden werden im zwei Hektar großen Klostergarten wachsen.
Im Küchenkabinett gedeihen Gemüse und im Apothekergarten Kräuter mit Heilkraft. „Die Arzneipflanzen werden aufgeteilt nach medizinischen Indikationen“, erklärt Claudia Koch. Geht man durch ein Tor, schließt sich direkt der Weserradweg an – der beliebteste Fernradweg bekommt also künftig einen direkten Zugang zum Welterbe.
Vom Klostergarten geht es für die Gartenschau-Gäste weiter in den Weserbogen. Auch dort können sie wieder auf Zeitreise gehen. Ein Rundweg aus hölzernen Stegen führt zu Holzkuben. Darin verbergen sich Archäologie-Fenster, die Einblicke in die 1265 zerstörte Stadt Corvey geben. „Wir legen die sensiblen Bodenfunde nicht frei, sondern erklären über Hörspiele den Ort, an dem sich der Besucher gerade befindet“, sagt Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann. Nicht umsonst wird die versunkene Stadt Corvey auch das Pompeji des Nordens genannt.
Im Weserbogen wird es eine 170 Meter lange Nieheimer Flechthecke geben. Hier findet die große Blumenhalle mit ständig wechselnden Ausstellungen ihren Platz und natürlich die Landwirtschaft. Es gibt Gehege mit Nutztieren und Demonstrationsanbau von Ackerfrüchten der Region. Über den rekonstruierten Hellweg laufen die Besucher über eine Blühwiese zu einer Ruheinsel, die von einer meterhohen Hopfenhecke umgeben ist und in der alte Apfelsorten gedeihen.
Weiter geht es auf dem Gartenschaugelände entlang des Corveyer Hafens zur sogenannten Landschaftsscholle – einer Anhöhe, die mit Liegen und Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Ausruhen einlädt. „Das ist einer der tollsten Aussichtspunkte - stromabwärts der Solling, stromaufwärts die Stadtsilhouette von Höxter“, schwärmt Claudia Koch. Sehr am Herzen liegt ihr die Hügellandschaft, die mit Sollingsandstein dem Weserbergland nachempfunden wird: „Das soll die Kinder zum natürlichen Spiel ohne Spielgeräte anregen.“
In Richtung Weserbrücke schließt sich die Weserpromenade an. „Dort entstehen viele Sitzstufen, so dass man direkt am Wasser sein kann“, freut sich Daniel Hartmann. Und dann steht dort ab 2023 auch noch ein echtes Superlativ - die längste Bank von NRW. Etwa 70 Meter lang soll die sogenannte „Horizontbank“ werden - mit bestem Blick auf das Geschehen am Fluss. Pfade führen hier ganz nah am Ufer entlang – in Anlehnung an den historischen Treidelweg.
Entlang des Grubebachs gelangen die Gartenschau-Besucher auf den Wall mit der historischen Stadtmauer. Höxters grüner Ring mit seinen Mauern, Türmchen und Winkeln wird umgestaltet –mit zwei Spielpätzen, üppigen Hochbeeten, Sitzmöbeln und neu in Naturstein gepflasterten Wegen. Der Wall wird zum blühenden Band um die Altstadt und deutlich an Aufenthaltsqualität gewinnen. „Wir werden überall entlang der Stadtmauer Staudenbeete anlegen“, sagt Jan Holsteg, ebenfalls Geschäftsführer der LGS.
Hier atmet alles die fast 1.200 jährige Stadtgeschichte. Höxter war schließlich eine mittelalterliche Großstadt, vergleichbar mit Hamburg oder Bremen. Auf dem Wall werden sich die Schaugärten der Gartenlandschaftsbauer der Region finden. Auch die Friedhofsgärtner bekommen ihren Bereich. Am Denkmal für Hoffmann von Fallersleben (Bibliothekar in Corvey und Dichter des Deutschlandliedes) entsteht ein Lesegarten mit Bücherschränken.
Das Gelände der Landesgartenschau 2023 ist riesig – und weitläufig. Allein von der Weserbrücke bis nach Corvey legen die Besucher mehr als zwei Kilometer zurück. „Wer nicht so gut zu Fuß ist, dem werden wir einen Shuttleservice bieten – wenn es der Wasserstand erlaubt auch per Weserschiff“, kündigt Claudia Koch an.