Hermann Behler

Stadtführer in Warburg

Seine Bühne ist die Stadt. Inmitten einer historischen Kulisse aus Türmen, Toren, Wehrmauern und prachtvollen Bürgerhäusern inszeniert Hermann Behler seine Stadtführung ähnlich einem Theaterstück. Für ein Publikum, das mehr will als die auswendig gelernte Abfolge von Daten, von Namen, von großen Ereignissen. Der Stadtführer aus Warburg weiß, was die Besucher an einer aktiven Aufführung  fasziniert. „Sie lieben vor allem spannende Geschichten“.

Und diese bietet die fast 1000-jährige Hansestadt auf Schritt und Tritt. Inmitten einer beeindruckenden historischen Kulisse erzählt Hermann Behler in rund zwei Stunden Spaziergang durch die Pflastergassen von Bürgerstolz, von Risikofreude, vom Erfolg durch die Hanse, von liebevoll erstellten Bauten, von Kriegen, vom Kirchenstreit und von kunstsinnigen Persönlichkeiten. Kurz: Er macht seine Zuhörer mit allem bekannt, was einer Stadt Freude, Glück, Wohlstand, aber auch manchmal großes Leid bringt.

„Geschichte ist aufregend und mitreißend, doch die Zuhörer müssen dem roten Faden folgen können“, hat der gelernte Historiker bei seinen Führungen die Erfahrung gemacht. Wenn sich die Gäste selbst noch ein Bild von historischen Räumlichkeiten wie beispielsweise dem wunderschönen Rathaussaal mit dem Wandgemälde von Josef Kohlschein d. Jüngeren, machen können, dann werde allerdings die Spurensuche rundum perfekt. 

Hermann Behler liebt „seine“ Stadt. Er mag die malerischen Gassen, die außergewöhnliche Architektur mit den zahlreichen verschiedenartigen und verschiedenalten Fachwerkhäusern mit ihrer teils verspielten Ornamentik, welche das Bild der Stadt vom 15. bis ins 20. Jahrhundert prägen. „Einmalig ist ja auch der mittelalterliche Doppelstadt-Charakter mit Neu- und Altstadt“, betont Behler, den immer wieder die vielfältigen Perspektiven auf die Stadt faszinieren. Mit den Augen durchwandert man ganze Epochen der aufregenden Stadtgeschichte.

Bei Touristen besonders beliebt, seien die abendlichen Nachtwächterführungen. „Selbst viele Warburger lassen sich diesen Rundgang durch die Stadt nicht nehmen.“ Hermann Behler führt seine Gruppe durch dunkle Gassen, auf spärlich beleuchtete Plätze. Ein bisschen Nervenkitzel muss dabei sein. Die Südseite der Stadt mit Blick auf die Evangelische Kirche „St. Maria im Weinberg“ und auf das Gymnasium Marianum wird dann in den Abendstunden in stimmungsvolles Licht getaucht, so dass eine einzigartige Atmosphäre für eine aufregende mittelalterliche Zeitreise entsteht.

Doch sei Warburg ähnlich wie die restlichen neun Städte des Kulturlandes kein großes Freilicht-Museum mit alten Gemäuern, sondern eine lebendige, moderne Stadt, die viel Lebensqualität zu bieten habe. Denn Kunst, Kultur, Musik und Feste sowie eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, gemütliche Cafés und Restaurants machen den Charme der beschaulichen Hansestadt im Diemeltal aus.  Und wer das alles viel zu anstrengend findet, der kann an der romantischen Diemel ausspannen oder eine Kanufahrt unternehmen. Natürlich mit grandiosem Blick auf das imposante mittelalterliche Ensemble Warburgs.