Trinken Sie sich fit!

Rede und Antwort steht uns Antje Mergard, Mineralwassersommelière der Bad Driburger Naturparkquellen

Bad Driburg. Mineralwasser ist vor Kaffee das Lieblingsgetränk der Deutschen. Bei einer großen Auswahl von mehr als 500 Mineralwässer(n?) und 35 Heilwässer(n?) ist für jeden Geschmack und für jeden Bedarf etwas dabei.

Auch im Kulturland Kreis Höxter haben sich  mittelständische Unternehmen beim Wasser einen guten Namen auf dem Markt gemacht: Dazu gehören die Bad Driburger Naturparkquellen, die Heil- und Mineralquellen Germeta aus Warburg-Germete und die Graf-von-Metternich-Quellen aus Steinheim-Vinsebeck. „Mineralwasser ist eines der spannendsten Themen überhaupt“, schwärmt Antje Mergard. Die Bad Driburgerin muss es wissen: Seit 2013 ist die biologisch-technische Assistentin für Qualitätssicherung auch als Mineralwasser-Sommelière bei den Bad Driburger Naturparkquellen tätig und berät Gastronomen, Schulen, Firmen und Vereine in Sachen richtiges Trinken.  

Frage: Frau Mergard, was spricht eigentlich dagegen, statt Mineralwasser Leitungswasser zu trinken?

Antwort: Erst einmal gar nichts. Denn die Trinkwasserqualität in Deutschland ist sehr hoch und Leitungswasser ist gesundheitlich unbedenklich. Aber: Im Mineralwasser als reinem Naturprodukt sind alle Mineralstoffe in gelöster Form vorhanden und für den Körper gleich verfügbar, so dass er optimal mit Nährstoffen und Spurenelementen versorgt ist.

Frage: Was ist der Unterschied zu Tafel- und Heilwasser?

Antwort: Tafelwasser ist ein industriell gefertigtes Produkt, hat keine bestimmte Herkunft und kann mit verschiedenen Wasserarten gemischt werden, zum Beispiel mit Trinkwasser, Natursole oder Meerwasser Heilwasser ist ebenso wie Mineralwasser ein Naturprodukt, das allerdings einen besonderen Gehalt an Mineralstoffen besitzt und vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkung hat.  Es wird wissenschaftlich streng geprüft, analysiert und kontrolliert, unterliegt in der Zulassung dem deutschen Arzneimittelgesetz. Auf den Etiketten müssen die gesundheitlichen Wirkungen ausgezeichnet sein.  

Frage: Ist regionales Wasser besser?

Antwort: Es gibt kein gutes und kein schlechtes Mineralwasser. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Für unser Wasser spricht natürlich die Nachhaltigkeit, beispielsweise die kürzeren Transportkosten zugunsten der Umwelt. Außerdem besitzt das Wasser eine hohe Qualität, das viele Stammkunden überzeugt.

Frage: Wie viel sollte man täglich trinken?

Antwort: Um den Körper gut mit Flüssigkeit zu versorgen, sind rund 1,5 Liter Wasser über den Tag verteilt ausreichend, bei körperlicher und geistiger Anstrengung natürlich mehr.

Frage: Kochen mit Mineralwasser, geht das?

Antwort: Auf jeden Fall. Gerade in der modernen, leichten Küche ist Mineralwasser sehr beliebt. Statt Fett kann man mit kohlensäurehaltigem Wasser Fleisch und Fisch anbraten, nimmt es zum Verfeinern von Suppen und Saucen oder statt Öl als frisches Salatdressing. Gemüse bleibt knackiger und in der Farbe intensiver. Kohlensäurehaltiges Mineralwasser macht Desserts cremig zart und verleiht ihnen zusätzlich Geschmack.   

Frage: Gutes Essen und Mineralwasser: Welches Wasser passt wozu?

Antwort: Bei einem leckeren Essen nicht so hochmineralisiertes Wasser trinken, sonst kann der Geschmack beeinträchtigt werden Medium ist eigentlich immer eine gute Wahl. Ansonsten: Fett und Kohlensäure vertragen sich nicht so gut, da lieber zu Naturell greifen. Wildgerichte und Obstsalat dagegen vertragen schon mehr Kohlensäure.

Frage: Sind Gletscherwasser aus Kanada, hawaiianisches Tiefseewasser,  Regenwasser aus Tasmanien oder Wasser aus dem japanischen Rokko-Gebirge wirklich so rein und mineralstoffreich oder lediglich ein kostspieliges Luxusprodukt?

Antwort:  Mineralstoffreich sind die Wässer nicht wirklich. Hier bezahlt man eigentlich für eine teure Einwegflasche und natürlich für hohe Transportkosten. Richtig Sinn macht das aus meiner Sicht nicht.

Das Gespräch führte Martina Schäfer