Ort der Begegnung
Gottes Nähe vermitteln ist gleichermaßen Anliegen und Motivation der Serviam-Schwestern, deren Gemeinschaft weltweite Aktivitäten entfaltet, aber auch vor Ort zum Austausch einlädt.
„Serviam“ – „Ich will dienen“ ist das Motto der seit 1926 in Germete ansässigen Schwesterngemeinschaft, die aus dem von Pastor Wilhelm Meyer 1922 in Unna-Königsborn gegründeten „Herz-Jesu-Institut für Seelsorgehilfe und Familienpflege“ hervorgegangen war.
Durch die in Germete geborene Mitschwester Clementine Tillmann vermittelt, konnte das Institut dort einen ursprünglich im Dorf angesiedelten Gutshof erwerben, den die Besitzer 1857, nach einem Großbrand, am südlichen Ortsrand neu errichtet hatten. In den von einem kleinen Park umgebenen Gebäuden entstand eine Ausbildungsstätte für die Mitglieder, die anschließend in deutschen Großstädten, aber auch im Ausland wirkten. 1939 wurden die Schwestern von der Geheimen Staatspolizei der Nationalsozialisten vertrieben, 1946 kehrten sie nach Germete zurück. „Den Menschen vor Ort nahe sein und Gottes gute Botschaft bezeugen“ ist das Leitmotiv der Serviam-Schwestern, die sich unter anderem der Arbeit mit Kindern und der Gesundheitsfürsorge widmen. Nachdem 1938 die Berufung der ersten Schwestern nach Brasilien erfolgt war, dehnte die in der Folgezeit stetig wachsende Gemeinschaft ihre dor-tigen Aktivitäten ab 1949 kontinuierlich aus. 1978 gingen die ersten deutschen und auch brasilianischen Schwestern nach Bolivien. Im April 2002 kamen neue Aufgaben im afrikanischen Mosambik hinzu, 2010 wurden drei brasilianische Schwestern als Missionarinnen ins angolanische Luanda entsandt.
Das geistliche Zentrum der Gemeinschaft für ganz Deutschland und Übersee ist heute jedoch Haus Germete. Die Schwestern treffen sich dort zu Vollversammlungen, Besinnungstagen und Exerzitien. Gäste sind zur Teilnahme am Gemeinschaftsleben eingeladen. Im wunderschön angelegten Sinnesgarten finden regelmäßig Begegnungen statt, die allen offen stehen. Ausschließlich an Frauen richtet sich das Angebot „Kloster auf Zeit“. Interessierte, die auch bereit sein sollten, in Küche, Haus und Garten mitzuarbeiten, werden während ihres Aufenthaltes persönlich begleitet.
Text: Dipl. Des. Dipl. Soz. Annette Fischer