Ort gediegener Gastlichkeit

Einst Mittelpunkt benediktinischen Lebens, beherbergt das zum Schloss umgebaute Kloster heute ein Hotel, von dem aus sich die herrliche Landschaft des Brakeler Berglandes erkunden lässt.

Die Anfänge des ehemaligen Benediktinerinnenklosters liegen im Dunkeln, bewiesen ist allerdings, dass die Ordensfrauen 1142 von der Iburg bei Bad Driburg nach Gehrden umzogen. Als Gründer gelten Bischof Bernhard I. von Oesede und der Edelherr Heinrich von Gehrden, der die materielle Ausstattung stiftete, zusätzliche Schenkungen sorgten für einen raschen Aufschwung. Dem Anschluss an die Bursfelder Kongregation (1474) folgte eine weitere Blütezeit. Der schon 1305 unternommene Versuch einer Filialgründung im benachbarten Dalhausen hatte sich indes als Fehlschlag erwiesen.

1810 war das Kloster säkularisiert worden, per Dekret wurden die Nonnen zum Verlassen der Einrichtung aufgefordert. Für kurze Zeit befand sich der Komplex im Besitz von Napoleons Bruder Jérôme, Herrscher des Königreichs Westphalen (1807-1813), der die Gebäude zur  Sommerresidenz ausbauen wollte. Die Pläne wurden nicht verwirklicht, stattdessen erwarb sein Zeremonienmeister Graf Bocholtz zu Niesen die Anlage. Er ließ einen Teil der Konventsbauten abbrechen und den Rest zu einem klassizistischen Schloss umgestalten, 1826 zwangen ihn jedoch finanzielle Schwierigkeiten zum Verkauf.  Noch mehrfach wechselten die Eigentümer des Schlosses Gehrden, das seit 1965 eine katholische Ferien- und Bildungsstätte beherbergte. Heute wird dort ein Hotel betrieben.  Sehenswert ist die um 1180 errichtete Klosterkirche, in der sich romanische Architektur mit barocker Ausstattung und Elementen des späten Jugendstils verbinden. Den prachtvollen Hochaltar stiftete Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg 1682. Die barocke Orgel, ursprünglich für das Kloster Marienmünster gefertigt, gelangte 1737 nach Gehrden. Die heutige katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul beherbergt zudem das größte historische Glockengeläut Westfalens.

Ein außergewöhnliches Naturdenkmal ist die Zwölf-Apostel-Linde im Schlosspark, ihr Stammumfang beträgt rund zehn Meter. Anhand roter Sandsteinplatten, die in der Rasenfläche verlegt sind, lässt sich die ursprüngliche Größe des Klosters nachvollziehen.

Text: Dipl.-Des. Dipl. Soz. Annette Fischer

Sehenswert

In & um Gehrden

Ehemalige Klosterkirche, heute katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, romanisch mit barocker Innenausstattung, Barockorgel, Fenster im späten Jugendstil, Prozessionskreuz, Nordportal mit kunstvollem Eisenbeschlag und aufwendig gestaltetem Türklopfer aus dem 13. Jahrhundert, Zwölf-Apostel-Linde im Schlosspark, Klassizistisches Tor zum Schlosshof.

Wanderbar

Barrierefreies Wandern

Am Schloss startet ein barrierefreier Wanderweg. Die Route ermöglicht Menschen, die in Sehvermögen und Mobilität eingeschränkt sind, das Erleben der Natur. Der 1,2 km lange, um zusätzliche 1,3 km erweiterbare Rundweg bietet sieben rollstuhlgerechte Schautafeln mit Erklärungen auch in Blindenschrift.

Kontakt

Hotel Schloß Gehrden GmbH
Schlossstraße 6
33034 Brakel-Gehrden

Tel. 05648 963200
info@schloss-gehrden.de
www.schloss-gehrden.de